Bücher bleiben wie bisher auch davon ausgenommen. D.h. hier dürfte es besonders einen Anstieg der Verkaufszahlen ausländischer Bücher geben.
Aber warum werden die Preise angezogen? Bei Amazon-Kritikern wird dies nach den letzten Quartalsergebnissen als Zeichen gesehen, dass endlich Geld in die Kassen kommen muss. Es macht aber viel mehr den Eindruck, das mit dem Anheben des Mindestbestellwertes der hauseigene Dienst Amazon-Prime gepushed werden soll. Nachdem dort die Jahresgebühr von 29 Euro auf 49 Euro erhöht wurde und um den Video-Dienst Prime Instant Video erweitert wurde versucht Amazon Kunden hierfür zu gewinnen.
So gibt es z.B. aktuell noch einmal 20 Euro Rabatt für Prime-Kunden beim Kauf eine Kindle Fire HD.
Um Amazon-Prime für noch mehr Kunden interessant zu machen riskiert der Online-Händler auch, es sich mit bestimmten Kundengruppen zu verscherzen. Für Bestellungen mit einem Wert von unter 29 Euro fallen dann 3 Euro Versandkosten an. Bisher waren 20 Euro die magische Grenze. Viele Artikel wie Blu-Rays, DVDs oder Spiele werden damit unattraktiv, da nun mehr Artikel gleichzeitig bestellt werden müssen. Für Prime-Kunden ist die Bestellung durch die Jahresgebühr von 49 Euro immer kostenlos. Ebenso bleiben Büchersendungen von den Versandkosten befreit.
Besonders wenn es nur einmal das ein oder andere Schnäppchen sein soll ist diese Umstellung nicht wirklich hilfreich. In zahlreichen Schnäppchenseiten war so in den letzten Wochen auch zu lesen, wie unzufrieden die Kunden damit sind. Hier wurde bisher einfach erwartet, das ab einem relativ geringen Mindestbestellwert kostenfrei bestellt werden kann. Andere Anbieter nehmen immer zwischen 3,99 oder 5,95 Euro.
Ein Trick der schon zu Zeiten von 20 Euro Mindestbestellwert gut funktioniert hat geht weiterhin. Sobald ein Buch Bestandteil der Sendung ist gilt die gesamte Sendung als versandkostenfrei.
Günstiges Buch = Versandkosten
Dabei wird der Umstand genutzt, dass zwei Arten von Sendungen immer versandkostenfrei sind. Das sind zum Einen reine Buchsendungen und zum Anderen Sendungen die mindestens ein Buch enthalten. Damit qualifizieren sich alle Bücher die unter 3 Euro kosten als Versandkostenersatz. So gibt es auf den einschlägigen Schnäppchenseiten bereits Sammlungen, welche Bücher besonders günstig sind und so zumindest einen Teil der Versandkosten ersparen. So kann der Versand von 3 Euro auf 1,02 oder 1,10 Euro, dies sind aktuell die günstigsten Buchpreise, gedrückt werden. Dies führt zu einem Run auf die Günstig-Bücher obwohl bezweifelt werden darf, ob französische Bücher oder englische Romane wirklich gelesen werden oder nur im Altpapier landen.
Hier hat sich bisher noch keiner beschwert, auch nicht die Kommentarschreiber auf den Schnäppchenseiten die Amazon Profitgier vorwerfen.
Ein Kommentar
Pingback: Amazon.de pushed Prime-Mitgliedschaft