Wie schon der erste Vision nutzt auch der Tolino Vision 2 ein E-Ink Carta Display und reiht sich damit in eine Riege verschiedener anderer eBook Reader ein. Bei einer Displaydiagonale von 6 Zoll und einer Auflösung von 1024 x 768 Pixel kommt der eReader auf 212 PPI. Die Bedienung wird über den Touchscreen gesteuert. Das Aussehen ist das vom ersten Vision, also mit einer Tablet-ähnlichen Vorderseite die plan abschließt. Die Beleuchtung bleibt auch erhalten und kann über einen Knopf an und ausgeschaltet werden.
Gar nichts neu beim Tolino Vision 2?
Auf den ersten Blick könnte man fast meinen es hat sich nichts getan. So setzt der Tolino Vision 2 auf die Optik des Vorgängers. Allerdings gibt es hier kein Braun mehr in der Farbgestaltung. Der neue eBook Reader ist nun komplett schwarz und wirkt noch etwas wertiger. Durch die beibehaltene Bauform sind auch die Abmessungen gleich geblieben. 163 x 114 x 8,1 mm ist das Gerät groß. Trotz einiger Anpassungen unter der Haube ist der eReader leichter geworden und soll 4 Gramm weniger als die erste Generation wiegen. Mit 174 Gramm ist er damit auch noch leichter als Kindle Paperwhite 2 und Kindle Voyage.
Unter dem Gehäusedeckel hat sich aber einiges getan. Als wichtigster Punkt ist hier der Wasserschutz mit Nanoversiegelung zu nennen. Bereits auf der Pressekonferenz wurde dieses Feature mit einer Blumenvase demonstriert. Das Gehäuse wird bei dieser Technik nicht komplett abgedichtet, stattdessen wird die Elektronik des Geräts versiegelt. Diese Technik kommt von HZO die auch bei anderen Anbietern das Wasser aus der Elektronik halten. Damit Wasser dem Gerät nichts anhaben kann werden einzelne Komponenten in ein spezielles Flüssigkeitsbad getaucht. Nach dieser Behandlung perlt das Wasser von diesen Komponenten ab, so dass es hier nicht zu Korrosion oder Kurzschlüssen kommen soll. Da die Strandsaison erst einmal vorbei ist bietet sich der Vision 2 nun als Buchalternative für die Badewanne an. Der Tolino Vision reiht sich damit in eine Reihe mit Kobo Aura H2O und PocketBook Aqua, die ebenfalls schon einen Wasserschutz mitbringen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings. Die Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte ist im neuen Modell nicht mehr möglich. Dies ist wohl dem Wasserschutz zum Opfer gefallen. Der Tolino Vision 2 Käufer kann daher nur auf die 4 GB internen Speicher zurückgreifen, wobei hier nur 2 GB frei nutzbar sind. Hier muss der Kunde entscheiden, wie wichtig zusätzlicher Platz ist. Über die Tolino Cloud können weiterhin 25 GB gespeichert werden, allerdings ist es eben nicht direkt auf dem Gerät. Der Micro-USB-Anschluss ist beim Tolino Vision 2 anders als bei anderen wasserdichten Geräten auch nicht durch eine extra Abdeckung geschützt.
Blättern geht über die Rückseite
Was auf den Fotos nicht zu sehen ist sind Tasten – die existieren auch nicht. Die Bedienung der Tap2Flip Technik funktioniert über die Rückseite ohne explizite Tasten.
Die Tap2Flip Funktion funktioniert folgendermaßen. Durch tippen auf die Rückseite des Vision 2 wird die Seite umgeblättert. Im Produktvideo ist dies schon gut zu erkennen. Hier wird sich in einem eBook Reader Test zeigen müssen, wie gut das funktioniert ohne das es zu unabsichtlichem Blättern kommt. Hier wird der Praxistest zeigen, wie es dann im Alltag funktioniert.
Wie bereits beschrieben gibt es keine Tasten auf der Rückseite und es ist auch nicht die Rede von speziellen Bereichen die genutzt werden müssen. Es sieht daher so aus, als ob der Benutzer frei wählen kann, wo er mit dem Finger tippt um zu blättern. Dies wäre ein Vorteil gegenüber anderen Geräten mit rückseitigen Blättertasten. Erhalten geblieben ist das Blättern über den Touchscreen mittels Wischgeste oder Antippen. Auch wurde der kapazitive Startknopf beibehalten.
Zu kaufen gibt es den Tolino Vision 2 bei den bekannten Tolino Partnern, also Thalia, DerClub oder Weltbild. Daneben ist neu auch ebook.de (Libri) dabei, so dass es den neuen eBook Reader auch bald beim kleinen Buchladen um die Ecke geben kann. Preislich bleibt es bei den 129 Euro des Vorgängers, auch wenn bei manchen Partnern ein Preis von 149 Euro ausgelobt wurde, der dann aber gleich reduziert und auf 129 Euro gesenkt ist.
Damit ist diese Neuvorstellung deutlich günstiger als die anderen Neuvorstellungen aus den letzten Monaten. Ob Amazon, Kobo oder PocketBook. Alle anderen haben deutlich teurere Flagschiffe mit E-Ink Carta Display im Angebot. Direkter Konkurrent wird wohl daher eher der 20 Euro günstigere Kindle Paperwhite sein.
Die Jahreszeit ist passend gewählt, da der eBook Reader passend zum Weihnachtsgeschäft verfügbar sein wird. Hier wird sich dann zeigen, wie gut die Akzeptanz sein wird. Der letzte eBook Reader der Tolino Allianz, der Tolino Shine, der vor einem Jahr gestartet ist, konnte sich gut im Weihnachtsgeschäft behaupten.